2017

2017
Fabian Unternaehrer
Kontakt:
Mentorat:Esther van der Bie
Technik: Digitale Raw-Aufnahmen, per Computer Schwarz-Weiss gewandelt sowie mit analogem Korn versehen. Präsentiert als A2 Prints per Tintenstrahl K3-Druck.
Fabian Unternaehrer gestaltete eine fotografische
Serie bestehend aus 21 Bildern. Thematisch handeln die Bilder u.a. von «Stille». Seit Ende 2015 wurde dafür ein ganzes Impressions-konglomerat gesammelt.
Aus über 3`500 Fotografien, welche innerhalb der letzten zwei Jahre im Zusammenhang und in der Auseinandersetzung des Todes eines geliebten Menschen enstanden, musste ein Leitmotif erkannt und definiert werden.
Einordnen
Es handelt sich bei der Bilderserie um eine atmosphärische Reise. Der rote Faden, in diesem Fall und den Umständen entsprechend, ein etwas melancholisches Gewebe, sollte subtil und nicht etwa pathetisch zu einem Gesamtbild geflochten werden.
Selektion
In verschiedenen Arbeitsgängen und mittels diversen Kriterien, Kontrasten oder Nennern, wie etwa „Licht, Dunkel, Präsenz, Absenz, Traum, Gegenwärtigkeit, Dur, Moll...“ wurden die verschiedenen Bilder stets aufs Neue zusammengerückt und mit der Zeit verdichtet. Es war eine Suche nach Kippmomenten und einem gegenseitigen, sich nach und nach herauskristallisierenden Resonanzraum. Das Ziel war mitunter eine zeitlose Stimmungspartitur, welche nun den Kern dieser Arbeit bildet - denn „Zeit“ ist hierbei kaum präsent, es scheint fast, als würde dabei die gesamte Existenz in Stille getaucht, als schweige sie in Gedenken. Anordnen
Die Suche nach der richtigen Kombination bildete den finalen Arbeitsschritt. Die Bilderserie besteht aus Haupt- und Nebensätzen, Scharnierbildern, kleineren Kapiteln und dies führt dazu, dass sich dazwischen neue Räume und damit Bedeutungen eröffnen. Schlussendlich fand sich eine Art Raster oder Mosaik, ein Zusammenspiel aus 21 Fotografien.
Zum Titel
„Nocturnes“ sind in der Musik (Chopin, Field, Satié, Rachmaninow etc.) sowie auch in der Malerei (als Tonalismus) bekannt, beide umschreiben atmosphärische wie poetische Nachtlandschaften. Die Mentorin und HKB Dozentin Esther van der Bie leistete dabei wertvolle Unterstützung, daraus eine Selektion zu treffen, die Bilder ästhetisch wie symbolisch ein- sowie anzuordnen.

2017
Rachel von Dach
Kontakt:
Mentor: René Hagi
Technik: Mapping auf Filminstallation,UV-Flachbettdruck auf selbsthergestelltem 16mm Film
Format: 16mm Filmloop à 30 Sekunden
Die Idee der Herstellung eines projizierbaren Filmstreifens ohne Verwendung einer Kamera oder eines Zelluloidfilms steht zu Beginn des gestalterischen Prozesses. Mit Lasercutter und Flachbettdrucker wird der Versuch unternommen das Medium Film zu rekonstruieren. Diverse Techniken werden erprobt, um digitale Bildabfolgen auf einen analogen Träger aufzuzeichnen und diesen abspielen zu können. Es entsteht ist ein hybrides Material an der Schnittstelle zwischen Zelluloidstreifen und digitalen Medien auf welchem inhaltlich das Medium selbst zur Botschaft wird. Die Installation zeigt die Filmrolle, die sich durch die Spulen des Projektors schlängelt. Der Zelluloidstreifen wird durch die Projektion sichtbar vergrössert und als Loop abgespielt. In einem komplementären Dualismus treffen Handwerk und Hightech, Bewegung und Immobilität, Licht und Schatten im Raum aufeinander.

2017
Anna Jaun und Yvonne Siegenthaler
Akt III ist ein transdisziplinäres Projekt, in welchem sich die beiden Disziplinen Modedesign und
Malerei vereinen. Die beiden Künstlerinnen und Kunstvermittlerinnen schöpfen aus
ihren jeweiligen Erfahrungen und Hintergründen, Yvonne aus dem Modedesign und
Anna aus der Malerei.
Untersucht wird das Zusammenspiel von Malerei und Kleid in einer dritten Disziplin, der
Performance. In einem Wechselspiel ist der Stoff anwesend als Kleid und wird
gleichzeitig zur Leinwand. Der Körper, die Bewegung und der Kragen als Code, lassen
die Leinwand als Kleid erkennen. Mit Pinsel und Farbe wird der Stoff bemalt und durch
diesen Eingriff zum Malgrund. Die Malerin reagiert auf das Vorhandene und dessen
Trägerin. So wechseln sich die Akteurinnen ab und eine gegenseitige Abhängigkeit von
Mode und Malerei entsteht.
Es ist eine Bildfläche die in Bewegung ist. Das Bild fliesst stetig ineinander und
übereinander - der Betrachter sieht mal mehr Kleid, dann wieder Leinwand. Nicht Anna
hat die Entscheidung welchen Teil der Leinwand sie bemalt, sondern dessen Trägerin
Yvonne, da sie das Kleid, welches in der Performance zur Leinwand wird, nach ihrem
Empfinden umhängt und so eine andere Fläche für die Malerei zur Verfügung
stellt. Anna greift als Malerin in das Kleid ein, indem Sie dieses als Leinwand nutzt.
Yvonne greift wiederum in das Bild ein, indem sie es als Kleid nutzt, es umhängt und
neu formt. Das gegenseitige Eingreifen benötigt Vertrauen und wird zu einem Frage-
Antwort Spiel der beiden Künstlerinnen. Die Leinwand, ein Stoff, ist das verbindende
Element dieser beiden Disziplinen und wird in der Malerei sowie in der Mode zur
Gestaltungsfläche. Die Anwendung ist jedoch unterschiedlich. In der konventionellen
Malerei wird der Stoff auf einen Keilrahmen gespannt und verliert so die Bewegung,
seine weichen Eigenschaften und die Anpassungsfähigkeit. In der Mode steht der Stoff
immer dem Körper gegenüber, er wird zur Hülle, zur zweiten Haut, zu einer Erweiterung
des Körpers. Er kann den Körper deformieren, unterstützen, betonen oder verstecken.
In der Mode wird der Stoff zur Gestaltungsfläche, die zwischen Träger und Betrachter
vermittelt.
In Schrift und Bild versuchen Anna und Yvonne in dem gemeinsamen Projekt ihre
Eindrücke und Vorstellungen einander mitzuteilen. Dazu kommunizieren sie sowohl
über Briefe als auch über das gemeinsam gesammelte Bildmaterial. Dabei wird ein
neuer Spannungsbogen zwischen beiden Disziplinen geschaffen.
Die gemeinsame Arbeit fordert es, sich auf die gegenüberliegende Position einzulassen
und sich seiner Eigenen sehr bewusst zu sein. Es ist eine Auseinandersetzung mit dem
Wir, dem Du, dem Ich und dem gemeinsamen Akt.

2017
Annette Brand
Email:
Mentorin: Patricia Schneider
Technik: Siebdruck auf Papier
Format: 780 x 565 mm
In Landshades werden die subjektiven Aspekte der Landschaft untersucht. Die Auseinandersetzung erfolgt dabei einerseits über das direkte Erleben und Bereisen des Schweizer Aplenraumes, sowie über das Aufgreifen der bestehenden Landeskarten als subjektive und abstrahierte Aufzeichnungen. Die Karten sind so bearbeitet, dass sich die vorhandenen Strukturen mit frei hinzugefügten Linien und Flächen überlagern. Skizzen, übergrosse Hautabdrücke, Linien, die einmal das Profil eines Panoramas, ein andermal die Struktur von Felsen und Steinen wiedergeben, greifen ineinander und führen die Farb- und Formsprache der Karten weiter. Schatten von Menschen sind bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Sämtliche Relationen werden aufgehoben und es gelten keine Massstäbe mehr. Berglandschaften sind herausfordernd: Macht und Ohnmacht, Faszination und Schrecken können sehr schnell ineinander übergehen. In Landshades gehen die Karten als Expeditionsgrundlage bis zur Befragung des eigenen Verhältnisses zu einem bestimmten Gebiet. Inwiefern bedingen sich Erinnerung und Gegenwart, Realität und Fiktion gegenseitig? Was machen Menschen in der Landschaft und was macht die Landschaft mit den Menschen?

2017
Mira Buck
Kontakt:
Eine experimentelle Raumuntersuchung
Mentorate: Iver Ohm und Daniela Keiser
In dieser Arbeit habe ich durch lineare Zeichnungen die Strukturen im öffentlichen Raum nachgezeichnet, um diese durch eine Abstraktion wahrzunehmen und dadurch die Raumgestaltungen isoliert zu betrachten.
LEITSYSTEME ist eine Momentaufnahme meiner Überlegungen zu Fragen der Gestaltung von öffentlichem Raum und die Wechselwirkungen mit den Menschen die sich darin bewegen. Ich habe einen Film präsentiert, bei dem ich im Bild eine Abfolge der Zeichnungen zeige und die Tonebene ein Gespräch ist, die meine Überlegungen zur Raumgestaltung in einem Dialog verdichten.

2017
Tina Z'Rotz
75 X 45 X 25
Gips, Farbe, Birnbaum. Besteht aus zwei skulpturalen Elementen und einem Holzgestell.
Mentorat: Aldo Mozzini
Bäume begleiten mich seit meiner frühen Kindheit, sie nähren meine Phantasie, lassen mich verweilen und innehalten. Sie haben in ‚permanent siegen’ die Form von fragmentarischen Wesen angenommen. Sanft geschwungen, zum Teil in sich verkeilt oder sich gegenseitig zärtlich sorgsam haltend - der Natur entlehnt ruhen die zwei Objekte in sich.

2017
Sarah Glaisen
Kontakt:
Installation avec son et projection vidéo
Tissu, tables basses, plateau en bois, moteur, roulettes, spiner, micros, enceintes, carte son,
amplificateurs, ventilateurs, caméra vidéo, trépied, vidéo projecteur, dedolights.
Mentor:
Esther Maria Jungo
Remerciements à :
Laurent Dechanez, Joëlle Glaisen, Marc Glaisen, Nicole Haefliger, Nicolas Python.
Placée au centre de l’espace, une haute table ronde recouverte d’une longue nappe blanche
touchant le sol tourne sur elle-même dans un mouvement circulaire continu. Le drapé formé
par la nappe blanche se meut inlassablement, balayant le sol de façon subtile et aérienne.
Ce mouvement circulaire se poursuit sur l’un des murs de l’espace tel un dédoublement de
la table ronde. Ces deux réalités, l’une tangible et matérielle, la seconde immatérielle,
sont enveloppées par un grondement sonore.
TABLE RONDE fait référence au lieu et au réceptacle d’une possible médiation autour de
laquelle se réunissent plusieurs personnes. Pourtant, le grondement sonore provenant de
la table entrave toute écoute réciproque attentive. Le mouvement circulaire, le déploiement
de la nappe blanche et la hauteur inhabituelle de la table ronde tiennent à distance les
spectateurs qui voudraient s’en rapprocher.